Die Diagnostik in der Traditionellen Chinesischen Medizin ist ganzheitlich ausgerichtet. Zuerst werden die vier diagnostischen Methoden Befragung, Beobachtung, inkl. Zungenbetrachtung, Hören/Riechen und Tastung, inkl. Pulstastung angewendet. In der zweiten Phase werden die Befunde zusammengestellt und einem Syndrom zugeordnet (Yin- oder Yang-Syndrom, Mangel- oder Fülle -Syndrom, Inneren- oder Aussen-Syndrom und Kälte- oder Hitze-Syndrom), welches die Grundlage für eine gezielte Therapie ist.
Die Arzneimittel der TCM haben in über zweitausendjähriger Anwendung ihre heilende Wirkung bewiesen. Auch heute noch stellt die Behandlung mit chinesischen Arzneimitteln die in China am weitesten verbreitete traditionelle Therapieform dar. Man verwendet Pflanzenteile wie Wurzeln, Rinden, Blüten, Stängel und Blätter, Mineralien und tierische Produkte. Mehrere Einzelsubstanzen werden dabei zu einer auf den Patienten individuell abgestimmten Rezeptur zusammengestellt. Dabei gilt: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Der Erfolg der chinesischen Arznei-Therapie hängt davon ab, wie exakt die Arzneimittelmischung den Merkmalen des Yin Yang-Disharmoniemusters des
Patienten entsprechen. Diese Rezeptur zielt auf die Krankheitsursachen, die Hauptsymptome und letztlich auf eine Harmonisierung der Körperenergie ab. Grundsätzlich besteht keine Einschränkung der
Anwendbarkeit der chinesischen Arzneimitteltherapie auf bestimmte Erkrankungen.
Chinesische Arzneimittel werden in China traditionell in Form von Dekokten (wässriger Extrakt) eingenommen. Sie können auch in Form von konzentrierten Extrakten, Instantpulvern und Pillen
verabreicht werden, die die Zubereitungsdauer erheblich verkürzen.
Dabei wird besonderer Wert auf Qualität, Reinheit und Artenschutz gelegt. Spezielle Apotheken liefern die zertifizierten und auf Rückstände (Pestizide, Herbizide) kontrollierten Arzneimittel
aus.
Bei den Akupunkturpunkten handelt es sich um 361 spezifische Stellen auf den Meridianen, über die sich der Fluss des Qi (Energie) und somit die Funktion sämtlicher Organe beeinflussen lässt. Je nach Nadelführung wirkt die Akupunktur kräftigend oder beruhigend. Das gleiche Therapieziel hat die Akupressur bei der man einen stumpfen Druck auf bestimmte Punkte ausübt.
Beim Schröpfen
werden Hohlgläser auf bestimmte Akupunkturpunkte gesetzt. Mit Hitze wird im Innern der Hohlgläser ein Unterdruck erzeugt. Dieser Unterdruck regt die Blutzirkulation an und wirkt über die
Akupunkturpunkte auf die Energieleitbahnen ein, so dass der Energiefluss innerhalb dieser Bahnen aktiviert wird.
Bei der Tuina Massage werden mehr als 20 verschiedene Techniken eingesetzt, z.B. Schieben, Stossen, Drücken, Kneifen. Dabei wirkt der Therapeut mit seinen Händen und Ellbogen direkt auf bestimmte Akupunkturpunkte ein. Die dadurch angeregte Durchblutung des Körpers wirkt sich günstig auf Schmerzen und Verspannungen aus.
Die sogenannten Reflexzonen im Körper sollen alle Organe und Muskelgruppen auf der Hautoberfläche und im Haut-Unterhautbereich „spiegeln“. Es gibt sie am Rücken, am Fuß, an der Hand, am Ohr und am Schädel. Durch die Stimulation von Reflexzonen werden die Selbstheilungskräfte im Körper angeregt, zudem wirkt die Therapie durchblutungsfördernd.